Laura Bassi - Centres of Expertise
Exzellente Frauen forschen am Brennpunkt von Wissenschaft und Wirtschaft
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend wird das Impulsprogramm „Laura Bassi Centres of Expertise“ ausgeschrieben. Diese europaweit einzigartige Impulsaktion setzt auf Chancengleichheit und eine neue Forschungskultur. Namensgeberin ist die italienische Physikerin Laura Bassi, die im 18. Jahrhundert zur ersten Professorin an eine europäische Universität berufen wurde. Die Impulsaktion wird vom Programm „w-fFORTE - Wirtschaftsimpulse von Frauen in Forschung und Technologie“ innerhalb der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH umgesetzt.
Innovatives, gendergerechtes Forschungsprogramm fördert acht Projekte
"Das Auswahlverfahren ist abgeschlossen, am 29. Juni 2009 hat die Jury entschieden: Acht Forschungskonsortien werden zu neuen Laura Bassi Centres of Expertise" sagte Christine Marek, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend.
Die neuen Laura Bassi Centres of Expertise werden anwendungsorientierte Grundlagenforschung gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern aus der Industrie und Forschung im Rahmen des neu gegründeten Programmes betreiben. In der ersten Phase stehen für die Dauer von vier Jahren Bundesfördergelder in der Höhe von rund 8.4 Millionen EUR zur Verfügung.
Insgesamt hatten sich 18 Projekte für das Impulsprogramm beworben. Vorgesehen war, sechs davon für die Bundesförderung auszuwählen. Aufgrund der außergewöhnlich hohen Qualität der Bewerbungen hat die Jury jedoch acht Projekte zur Förderung empfohlen. "Das ist ein beachtlicher Erfolg für dieses gänzlich neue Forschungskonzept. Daher hat sich das
Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend auch zu einer Aufstockung der Budgetmittel entschlossen, sodass nun acht Laura Bassi Centres of Expertise entstehen werden", so Marek.
Eine neue Forschungskultur schaffen
Die Laura Bassi Centres of Expertise sind europaweit einzigartig: sie setzen neue, richtungsweisende Maßstäbe bei der Umsetzung von Management- und Teamentwicklungs-Zielen an der Schnittstelle von Industrie und Wissenschaft und fungieren als Impulsgeber für eine neue Forschungskultur. Bei der Projekteinreichung wurden speziell Frauen eingeladen, sich zu bewerben. In den Laura Bassi Centres of Expertise zählen Interdisziplinarität, Heterogenität der Teams und Kommunikationsstärke:
Zugänge die in Befragungen mit Expertinnen als wichtige Voraussetzungen für Innovationen
formuliert wurden. Weiter zählen in den neuen Zentren neben den wissenschaftlichen Impact Points auch Forschungsmanagement mit Weitblick, Teamkompetenz und die wissenschaftliche Exzellenz des Projektes. Das vom Wirtschaftsministerium initiierte Programm setzt somit einen
frauenfördernden und frauenfreundlichen, zeitgemäßen Wissenschaftsansatz um: „Frauen in der Forschung stellen ein enormes Potenzial dar“, so die Staatssekretärin: „Die Laura Bassi Centres of Expertise verleihen der österreichischen Wissenschafts-Struktur neue Impulse, davon wird auch die Wirtschaft profitieren.“
Mehr Frauen an die Spitze
Bisher war die österreichische Forschungslandschaft an männlichen Erwerbsbiographien orientiert. Im technologieintensiven Segment befinden sich bis heute wenige Expertinnen in Leitungspositionen - ein europaweites Hemmnis, das Forschungsdynamik und Innovationskraft bremst. Das in Österreich entwickelte neue Programm-Design leistet hier Pionierarbeit. „Mit einem optimierten, innovativen Verfahren zur Auswahl der Laura Bassi Centres of Expertise geht die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft einen international neuen Weg hinsichtlich der Finanzierung und Unterstützung von Forschungsprojekten“, so Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Aus dem Programm gewonnene Erfahrungen sollen begleitend dokumentiert werden und in die Gestaltung zukünftiger Forschungspolitik einfließen.
Gefördert werden folgende Forschungsprojekte:
BRIC - Entwicklung von Implantaten in Kinderknochen zur rascheren Heilung von
Knochenbrüchen.
Leitung: Annelie-Martina Weinberg, Medizinischen Universität Graz
COSS – Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von Proteinen
Leitung: Kristina Djinovic-Carugo, Universität Wien
CVAST - Analyse komplexer visueller Systeme und Datenmengen im Hinblick auf
Leistungsfähigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Handhabung.
Leitung: Silvia Miksch, Donau Universität Krems
DiaLife - Entwicklung von Implantaten auf Basis von Biomaterialien mit Anwendung von
Nano-Fertigungstechniken.
Leitung: Doris Steinmüller-Nethl, Technische Universität Graz
Ocuvac - Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Augenkrankheit Chlamydia trachomatis.
Leitung: Talin Barisani-Asenbauer, Medizinische Universität Wien
PlantBioP - Entwicklung von Biopharmazeutika.
Leitung: Herta Steinkellner, Universität für Bodenkultur Wien
QE LaB - Entwicklung von Konzepten und Werkzeugen für das Design und die Bedienung von
service-orientierten IT-Systemen.
Leitung: Ruth Breu, Universität Innsbruck
THERAPEP - Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für Entzündungskrankheiten.
Leitung: Barbara Kofler, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg